Mein Gartenjahr – Der Lenzmonat März
- 4. März 2025
Im März, dem Lenzing oder Frühlingsmond, wie er einst genannt wurde, steigt die Sonne vom Wassermann in die Fische. Am 21. überquert sie den Himmelsäquator. Nun siegt das Licht über die Dunkelheit – die Tage werden länger als die Nächte.
Die Natur erwacht. Es wird wärmer. Im Teich hinterm Haus brummen die Frösche und halten Hochzeit. Überall singen die Vögel. Jetzt sieht man am Wegrand blühen, wie kleine Sonnen, die Huflattiche auf kahlen Stängeln. Und mein Herz singt:
„Der Winter ist vergangen, es blüht der Maien Schein, Ich seh’ die Blümlein prangen, des ist mein Herz erfreut“
Übersetzung des Volksliedforschers Franz Magnus Böhme 1877
Das Gartenjahr beginnt
Nun, da die Wiesen zögerlich zu grünen anfangen, beginnt das eigentliche Gärtnerjahr.
Der traditionelle Stichtag dafür ist der Tag der l7. März: „Gertrud mit der Maus, treibt die Spinnerinnen aus“ – und zwar aus der Stube in den Garten. Die beliebte christliche Heilige, eine umfunktionierte heidnische Frühlingsgöttin, galt als „die erste Gärtnerin“ und Sommerbraut. Auch wenn die Nächte noch recht kalt sind, tut man ihr es nach und beginnt nun mit der Aussaat der kältebeständigen Gemüse. Sollte sich die Gertrude gar unfreundlich zeigen, dann hält der März einen weiteren Gärtnerheiligen bereit: Es ist „der Benedikt, der den Garten schmückt“. Das ist übrigens ein guter Termin die Sommerzwiebeln zu stecken, denn „St. Benedikt mach die Zwiebeln dick.“ Für die Iren ist der 17. März der Tag ihres Nationalheiligen, des heiligen Patrick; an diesem Tag werden in Irland und auch vielerorts in Amerika die ersten Kartoffeln gepflanzt.
Vor jedem Einsäen oder Pflanzen – ob im Frühling oder auch im Sommer für die Nachkultur – messe ich die Beete genau aus: Sie dürfen nicht zu breit sein, damit man von den Wegen aus gut alle Stellen im Beet erreichten kann.

Bei uns können Puffbohnen (Favabohnen) und Erbsen, Zwiebeln und Schalotten gesteckt werden, Lauch- oder Porree- Setzlinge werden gepflanzt. Auch Topinambur, Japanischer Knollenziest und mehrjährige Stauden wie Meerrettich, Kermesbeere, Rhabarber und Beinwell können gesetzt werden .Ungefähr eine halbe Stunde vor dem Auspflanzen sollte man sie gut gießen, und zwar mit einer Gießkanne mit Brause. So bleibt die Erde an den empfindlichen Würzelchen haften und fällt beim Umpflanzen nicht ab. Auch nach dem Einsetzen bekommen die Setzlinge einen guten Schluck Wasser.
Literaturtipp Mein Gartenkalender 2025
In meinem Gartenkalender begleitet ihr mich und meine Gedanken zu den Jahreszeiten durch das Gartenjahr. Die monatlichen Texte und Anweisungen bieten Hilfe und Rat und orientieren sich am phänologischen Kalender, dessen Grundlage das Entwicklungsstadium der Natur ist. Jetzt mit persönlicher Signatur bestellen ✍️
Was Du jetzt tun kannst:
- Die langsam keimenden Doldenblütler – Möhren, Pastinaken, Petersilie – sollte man zusammen mit einigen Salat- oder Radieschensamen als „Markiersaat“ aussäen, damit man die Reihen wiederfinden kann.
- Kartoffeln – sie sollten schon vorgekeimt sein - können ebenfalls in den Boden gelegt werden. Die Kartoffel ist eine stark lunare Pflanze, daher schaue man auf die Mondstellung, wenn man sie pflanzt. Man steckt sie, wenn der Mond sich in einem Erdzeichen (Stier, Steinbock, Jungfrau) befindet, womöglich bei Erdferne (Apogäum). Auf eine Düngung mit kalihaltiger Holzfeuerasche, gut verrotteten Stallmist und einer bio-dynamischen Hornmistpräparatbehandlung sprechen die Kartoffeln gut an.
- Ein Jungpflanzenfrühbeet anlegen - für Sommerkohl, Blumenkohl, Blattkohl, Kopfsalat, Mangold, Lauch, Sellerie, Endivien. Dieses Beet wird ringsum mit Brettern vor dem Wind geschützt und mit Fenstern abgedeckt. Eine besonders feine, gut gesiebte Erdmischung – 1 Teil Torfmull, 1 Teil Sand, 1 Teil reife Komposterde, 2 Teile gute Gartenerde – wird den Sämereien als Wachstumsgrundlage bereitet. Abends den Kasten zu decken und Morgens wieder aufdecken.

Wer dicke Erbsen und Möhren will essen
Darf St. Gertrud (17. März) nicht vergessen.
3 Dinge für den Garten im März
- Das Erdbeerbeet sollte nun gründlich gereinigt, mit altem Kompost gedüngt und mit Stroh zwischen den Reihen versehen werden.
- Zwischen den Saatreihen soll man fleißig mit der Hacke den Boden lockern, um das sprießende Unkraut in Schach zu halten.
- In die Freilandbeete können jetzt die robusteren Wurzelgemüse gesät werden: Pastinake, Wurzelpetersilie, Kohlrüben, Speiserüben, Möhren, Rote Beete, Schwarzwurzel, Haferwurzel (Tragopogon porrifolius), Gemüselöwenzahn, Gartenmelde, Erbsen, Feldsalat, Spinat, Senf, Petersilie und Kohlrabi
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Kommentar
Freue mich auf Information. –
Danke Wolf Dieter storle für all die wertvollen Geschichten.
Einer der erzählt was er wirklich erlebt hat. Das freut mein Herz.