Ins schamanische Bewusstsein eintauchen mit dem Holunder
- 9. September 2024
Frau Holles Baum ist der Holunder – auch Holler, Eller, Elhorn (englisch: elder), Flieder oder, in Sachsen, Schibecke genannt. Auch der Holunder ist ein Zugang zum Reich der Holle. Wenn man unter dem Holunder meditiert – sich hinsetzt, leer und offen wird und sich nicht von allen möglichen Gedanken ablenken lässt –, dann spürt man, wie der Holunder einem die Seele nach unten in die Erde zieht. Begibt man sich unter diesem Bäumchen ins schamanische Bewusstsein, dann kommt man tatsächlich in das Holle-Reich. Es ist hell dort und plötzlich sieht man Zwerge – Frau Holle ist ja auch die Königin der Zwerge –, knarzige Gnome, elfenhafte Geister, Moosmännlein und Moosweiblein. Bei den Erlen im Sumpf gelangt man ebenfalls schnell in diese Bereiche.
„Auf Johanni blüht der Holler, da wird die Liebe noch viel toller. “
Bauernweisheit
Das Holle-Reich
Unter dem Holunder kommt man in das Holle-Reich.
Jetzt aber, obwohl die ahrimanische Technologie ihre Triumphe feiert, finden immer mehr Menschen den Weg in diese Dimensionen – sei es durch Meditation, das Erlernen schamanischer Techniken oder durch den nicht ganz ungefährlichen Genuss von Zauberpilzen. Man muss aber einen guten Grund haben, sich in die kühlen Tiefen der Hollewelt zu begeben, etwa um für einen Kranken Hilfe zu erbitten, um ein sich zusammenbrauendes Unheil abzuwenden oder um das richtige Heilkraut zu finden. Neugierige oder solche, die unberufen nach dem Gold der Weisheit gieren, mag – wie es das Schicksal der Pechmarie verdeutlicht – die alte Göttin nicht. Auch Baba Jaga, die slawische Frau Holle, droht: »Ich mag es nicht, wenn zu viel gefragt wird; und die allzu Neugierigen fresse ich!« Die Reise in die Anderswelt ist anstrengend, und man muss Acht geben, dass man dort nicht gefangen wird. Unberufenen, unreinen Seelen wird die Hollewelt zur Höllenwelt. Aber den guten Seelen ist die Frau Holle gut, und meistens schickt sie die Menschen gesegnet wieder heraus ins Diesseits.
Im Holle-Reich kann man auch um Rat fragen.
Auszug aus dem Buch "Die alte Göttin und ihre Pflanzen"
Wie wir durch Märchen zu unserer Urspiritualität finden. Alten Sagen, Mythen und Märchen und was sich dahinter verbirgt
Der Holunder ist also, ganz prosaisch, der Baum mit schwarzen Beerenfrüchten – sagen die Etymologen. Aber vielleicht ist doch die Unterweltgöttin in ihrer schwarzen Gestalt gemeint. Denn anderswo wird das Bäumchen mit ihr in Verbindung gebracht. In Norddeutschland nennt man den Holun der Mutter Ellhorn, in England Mother Elder oder Good Mother (Gute Mutter); in Lincolnshire wird der Holunder als Old Lady (Alte Frau) oder Old Girl (Alte Göre) angesprochen. Eller oder Elder bedeutet nicht unbedingt »die Alte«, der Name könnte auch auf dem germanischen Wort *aeld (für brennen; angelsächsisch: eld) beruhen, weil Holunderholz in der Steinzeit als Feuerquirl verwendet wurde, oder weil es ein Mittel gegen brennendes Fieber ist. Für die Dänen ist sie Hyldemoer – die Holundermutter.
Holundersuppe mit Grießklößchen
Jedes Jahr essen wir eine immunstärkende Holundersuppe vor dem Herbst. Meine Frau Christine Storl hat in ihrem Buch Die Rezepte unseres Lebens unser Familienrezepte aufgeschrieben.
Für 4 Portionen Zubereitungszeit: 50 Minuten
- 1 kg Holunderbeeren (alternativ etwa 800 ml Holundersaft)
- 1 1⁄2 EL Honig
- Saft von 1⁄2 Zitrone
- je 1 TL gemahlener Zimt und Kardamom
- 2 EL Rohrzucker
Salz - 1/8 l Milch
- 1 EL Butter
- 1 TL Zucker
- 50 g Hartweizengrieß 1
- Ei
Die Suppe schmeckt auch kalt sehr gut.
1. Die Holunderbeeren von den Dolden streifen, in einen großen Topf geben und langsam zum Kochen bringen. 8–10 Minuten kochen, dabei gelegent lich umrühren.
2. Die Beeren durch die Flotte Lotte oder ein Sieb pressen. Den Saft wieder in den Topf gießen. Honig, Zitronensaft, Zimt, Kardamom und Rohrzucker hinzufügen und die Suppe abschmecken.
3. Für die Grießklößchen in einem Topf 1 l Wasser mit 1⁄2 TL Salz zum Kochen bringen. In einem weiteren Topf Milch, Butter, Salz und Zucker zum Kochen bringen. Grieß einrühren und so lange weiterrühren, bis sich die Masse als Kloß vom Topfboden löst. Den Topf vom Herd nehmen und zügig das Ei untermengen.
4. Mit zwei angefeuchteten Teelöffeln aus der Grießmasse kleine Klöße formen und in das kochende Salzwasser geben – die Menge ergibt etwa 8 kleine Klößchen. Die Hitze reduzieren und die Klößchen bei schwacher Hitze 8–10 Minuten gar ziehen lassen. Klößchen mit einem Schaumlöffel aus dem Wasser heben.
5. Die warme Suppe auf vier tiefe Teller verteilen und in jeden Teller zwei Klößchen setzen.
„Ringel, Ringel Reihe,
wir sind der Kinder dreie,
Sitzen unterm Holunderbusch
Machen alle husch, husch, husch“
Kinderreim
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Kommentar
Mein alter Holunder steht unmittelbar neben dem Eingang zum Haus.Schon Jahrzehnte .Uns vermittelt er gutes Gefühl beim Verlassen sowie Betreten des Hauses.Seine schwarzen Beeren sind heißbegehrt bei den Vögeln ,wie auch von mir.ich hoffe,daß er bleiben darf,wenn ich diese Welt verlasse.Er ist übrigens vor Jahrzehnten von selbst gekommen, gepflanzt habe ich ihn nicht . Allerdings viel Freude über sein Erscheinen empfunden.
Wie der Holler zu seinem Namen kam
Ein altes deutsches Blumenmärchen, neu erzählt
Wie alle Jahre, in der Zeit der zwölf heiligen Nächte, durchstreifte die Frau Holle vor vielen, vielen Jahren, wieder einmal das Menschenland. Dabei kam sie durch Städte und Dörfer, durch dunkle Wälder und auch über das tief verschneite Land und die baumbestandene Heide.
Dort nahm sie wohl das emsige Summen und Brummen der Bienen, in den hohlen Bäumen, wahr und lauschte dem Atem der Tiere, die unter der dicken weißen Schneedecke oder in ihren warmen Erdhöhlen lagen und schliefen. Sie horchte auf die krachenden Stimmen der festgefrorenen Steine und den leicht strömenden Saft unter jeder Rinde und Borke von Baum und Strauch. Ja, selbst die zartesten Frühlingsgedanken der Blumen drang an ihr feines Ohr.
Da kam sie auch, mitten auf dem weiten, verschneiten Feld, zu einem einsamen kahlen und staksigen Strauch. Seine Zweige knackten und knarrenden zum Erbarmen in der frostigen Winterluft, darum fragte ihn die Frau Holle:
„Warum klagst du so, mein lieber Strauch?”
„Oh, große Mutter! Allen deinen übrigen Kindern hast du einen besonderen Nutzen und Sinn mitgegeben. So brauchen und lieben die Menschen die wohlschmeckenden Nüsse von der Haselhecke, aus den Ruten der Weide machen sie sich ihre Körbe, und selbst den struppigen Ginster binden sie noch zu Besen. Dem Flachs und der Nessel hast du gute Fasern gegeben, aus denen sie sich ihre Kleider fertigen, und alle Blumen dienen ihnen, mit ihrer Schönheit, zur Augenweide. Mir allein aber hast du weder Nutzen noch Glanz verliehen. Selbst die Allerärmsten unter den Menschenkindern verschmähen sogar mein Holz, denn es taugt ihnen nicht einmal zum Hausbrand. Dabei wollte doch auch ich ihnen so gerne nützlich sein.”
Diese Klage rührte der weisen Frau Holle gar arg ans Herz, und darum sprach sie lächelnd: „Gut denn, weil du den Menschenkindern so gerne hold sein möchtest, so will ich dir meinen Namen geben. Hollerbusch sollst du von nun an heißen und oft in der Menschen Mund sein. Auch verleihe ich dir gleichfalls die edle Kraft der Heilung, die dich wertvoll macht vor allem anderen Gebüsch.”
Und also schenkte sie dem Busch die Heilkraft seiner Rinde und seiner Blüten. Auch füllte sie ihm seine vieltausend Beeren mit Arznei. An gar manch schlimmen Tagen, wenn Not und Krankheit die Häuser der Menschen heimsuchten, erkannten sie recht bald die heilenden Kräfte des Holunderstrauchs.
Darum holten sie den ehedem verschmähten Busch in ihre Gärten und an ihre Höfe. Alsbald war in den Dörfern kein Backofen mehr zu finden, in dessen Schutz nicht der Hollerbusch grünte und blühte. Den Kranken zum Segen, denn sie wurden gesund durch den Trunk seiner Säfte. Ja, den Menschen wurde der Holler alsbald zur Augenweide und ihre Kinder spielten im Duft seiner schattigen Blütendolden.
Und wann immer auch die Holle über das Land zieht, raunt und weht er ihr zu:
„Hab Dank, große Mutter, Holle hab Dank.“
von Heidi Holzmann
Ich liebe den Holunder auch. Schutzpatron von jedem guten Haus.
Gerne mag ich unter ihm meditieren und mit ehrlich offenem Kontaktwunsch zu Frau Holle reisen, falls sie und die Zwerge und Gnome es möchten. Danke!
Nun sind wir neu ins alte Häuschen eingezogen….und der riesige Holler “muß” vom Zaun weichen. Ich muß ihn umsetzen. Jeden Tag spreche ich mit Frau Holle, bitte um Zustimmung, Erlaubnis, ihre Zweige und Wurzeln zu kappen, den Standort zu ändern. Ich bitte Sie, dort dann wieder auszutreiben und mit uns zu leben, zu wachsen und über uns zu wachen. Ihre Blüte und Beeren uns zu schenken und mich unter ihren Zweigen sitzen zu lassen und ihren Schatten zu geniessen.
Darum bitte ich den Baum jeden Tag. Ich hoffe, sie erhört mich….
Der Holunder ist der hohle Baum.
Frau Holle schüttelt den Schnee vom Himmel auf die Erde. Frau Holle stammt von der Göttin Holla. Die Geister und Kräfte strömen von den Blätter in die hohle Zweige in den Boden. Die hohlen Zweige kann man sich wie einen Strohhalm vorstellen.
Der Holunder war eine wichtige Pflanze, der Gesundheit, aber auch tödlich sein konnte.
Der giftige Holunder heisst Attich. Zwei Orte beziehen sich zB auf den Holunder. Putbus auf Rügen bedeutet unter (put) dem Holunderbaum (bus). Und Bestensee. Bestensee stammt vom Bestwin ab, was guter Holunder bedeutet. Siehe Wappen. Holunder und Fisch. Die wichtigsten Pflanzen der Slaven waren der Holunder und die Brennessel. Aus den Fasern der Brennessel wurden Fischnetze gefertigt. Das Wort Slave leitet sich von einer Fischreuse ab.
Der Holunderstrauch zieht mich schon seit mehreren magisch an, ich liebe ihn in jeder Jahreszeit
Altes Wissen neu bereitet und sehr verständlich erklärt…einfach toll!