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Achtsam durch das Gartenjahr – Mai

Befragungen ergeben, dass der Bundesbürger im Durchschnitt höchstens sechs Wildpflanzen kennt. Der Löwenzahn ist allenfalls dabei. Für viele jedoch ist er einfach ein ungeschätztes Rasenunkraut. Wer aber aus Ländern kommt, wo es den Löwenzahn nicht gibt, der gerät beim Anblick einer blühenden Löwenzahnwiese leicht in Ekstase. So erging es Georg Oshawa, dem Begründer der japanischen Makrobiotik, anlässlich eines Besuches im Schwarzwald. Intuitiv spürte er die Vitalität und Heilkraft der Pflanze und rief aus, „Wo dieses herrliche Kraut wächst, braucht man kein Ginseng einzuführen“.

Name

Löwenzahn (Taraxacum officinale)

Verbreitung

Weltweit verbreitet im gemäßigten Klima

Standort

Wiesen, Äcker, Gärten, anspruchslos
und anpassungsfähig an unterschiedliche
Bodenverhältnisse

Vegetationszeit

Ausdauernd, Blüte: April-Mai

Sammelzeit

März bis Mai

Verwendbare Teile

Ganze Pflanze, Blätter, Blüten, Wurzel

Löwenzahn (Taraxacum officinale)

Tatsächlich ist der Löwenzahn einer der besten einheimischen Heilpflanzen. Seit Jahrtausenden gehört er zu den „neun Kräutern“, mit denen man im Frühling das „Blut reinigte“ und den bösen Scharbock (Skorbut) vertrieb. Zwar verhindern heutzutage Gewächshausgemüse und Vitaminpillen ein Ausbrechen skorbutischer Symptome – Muskelschmerzen, Zahnfleischblutungen, Mattigkeit – aber dennoch beklagen sich viele über bleierne Frühjahrsmüdigkeit. Frische Löwenzahntriebe im Wildkräutersalat – mit Kressen, Vogelmiere, Schafgarbenblätter, Giersch, Sauerampfer – vertreiben die Abgeschlagenheit sofort.

Besitzern makelloser englischer Rasen ist er ein Dorn im Auge, und manche Mütter befürchten, sein weißer, milchiger Saft sei giftig und könnte spielenden Kleinkindern schaden. Für mich jedoch ist der Löwenzahn eine ganz besondere Pflanze. Er scheint die Verkörperung der Lebenskraft an sich zu sein. Das wurde mir klar, als ich an einer Feuerwache in München vorbeispazierte. Da, direkt vor der Ausfahrt für die Löschfahrzeuge, hob ein kleiner, mutiger Löwenzahn sein Haupt aus dem Beton und blühte. Wie hatte ein dermaßen zartes Wesen es vermocht, das harte Pflaster zu sprengen? Für mich war es ein Zeichen der Hoffnung: Das sanfte Leben ist stärker als das Starre, Verhärtete, Leblose.

Im Mai leuchtet der Löwenzahn wie goldene Sonnen auf den Wiesen.
Mein Gartenjahr

Im ganzheitlichem Naturverständnis achtsam durch das Gartenjahr, nachhaltig gärtnern und die Artenvielfalt schützen.

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Was kann man mit dem "Unkraut" tun:

Löwenzahn

Der junge Löwenzahn
ist besonders lecker; er
regt die Drüsen an und
vertreibt die Wintermüdigkeit.

Anwendungen mit Löwenzahn

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